Am 05. Mai 2024 fanden sich fast 50 Bürgerinnen und Bürger im großen Saal des Bürgerhauses Neukeferloh ein, um bei kühlen Getränken und entspannter Feierabendatmosphäre den Film „Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben anzuschauen.
Begrüßt wurden sie von Thorsten Kanwischer, einem der beiden Vorsitzenden des Grasbrunner Ortsverbands . Dieser fasste in persönlichen Worten zusammen, was ihn selbst am Thema Baum berührt und dass ihm der Wald oft Stärke, Natur und Leben vermittelt. Zugleich rief er das bereits 1968 erschienene Lied „Mein Freund der Baum“ in Erinnerung, in dem die Sängerin Alexandra einen gefällten Baum besingt. Denn sollten Baumsterben und Versiegelung weiter um sich greifen, werde dies auch für Menschen weitreichende Folgen haben, so Kanwischer. Nicht nur, aber auch in Form des „Psychoterratic Syndrome“, des Traumas auf Grund der Distanz zur Natur.
In seinem Film nimmt uns Deutschlands wohl bekanntester Förster, Peter Wohlleben, mit auf eine spannende Reise in die verborgene Welt des Waldes, die immer mehr von Klimawandel und moderner Bewirtschaftung bedroht ist. Auch wenn es Wohlleben mit seinem gleichnamigen Buch über Jahre hinweg in vielen Ländern in die Bestsellerlisten geschafft hat, verwies Kanwischer in seiner Anmoderation auch auf kritische Stimmen aus der Wissenschaft, die der eher emotionalen Darstellung skeptisch gegenüber stehen. Zu ihnen zählen Professor Schraml (Forst- und Umweltpolitik), Professor Ammer (Waldbau und Waldökologie) und der Biologe Torben Halbe (Deutscher Forstwirtschaftsrat), der Wohllebens Darstellung sogar in einem eigenen Buch „Das wahre Leben der Bäume“ mit dem Stand der Forschung abgleicht.
In gut 1½ Stunden bot der Film Einblicke in Buchen als „soziale Wesen“, die versuchen ihre Gemeinschaft zu erhalten. Wohlleben merkte an, dass sich der Wald durchaus in 1000 Jahren regenerieren könne, fraglich sei nur, ob wir dann noch da seien. Interessant war der Ausflug in urbane Stadtumgebungen, in denen Bäume es selten schaffen, nach Wiedereinpflanzung durch die Baumschule mehrere Jahre zu überleben, was der Filmemacher und Dokumentarfilmer Jan Haft in teils dystopischen Bildern zu zeigen vermochte. Der Film schloss mit einer Reise nach British Columbia in Kanada, wo im Rahmen einer Podiumsdiskussion ein Filmemacher einen Holzarbeiter mit den Worten zitierte: „Meine Kinder werden keine Holzfäller, weil dann keine Bäume mehr da sind.“
Mit diesem aufrüttelnden Schluss endete die Vorführung in Form einer kurzen Diskussion aller Teilnehmer:innen und dem einen oder anderen Schluck Wasser, Schorle oder Bier mit und ohne Alkohol.
Wir danken sehr herzlich allen Besuchern und aktiv Beteiligten fürs Kommen.
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